Wie lohnenswert sind Fondsdiscount?

Mehr Geld auf dem Konto – der Traum von so ziemlich jedermann. Dass man dafür arbeiten muss, ist selbsterklärend. Doch für Anleger bezieht sich das Wort arbeiten noch eine ganz neue Bedeutung. Denn die Auswahl des passenden Investmentfonds ist mit einer Menge Arbeit und Informationsbeschaffung verbunden. Die Beteiligung von Privatanlegern an Unternehmen und Investitionen ist bereits mit verhältnismäßig kleinen Beiträgen möglich. Durch die breite Streuung der Anlagen minimiert sich das Verlustrisiko. Dennoch sollte der Anleger einige wichtige Punkte beachten.

Klassische Investmentfonds

Ein Investmentfonds ist wie ein Sammeltopf für das Geld mehrerer Anleger. Der Fondsmanager investiert das Kapital im Auftrag der Anleger an den Finanzmärkten. Der Fond ist der Aktie in dem Punkt der Risikostreuung überlegen, da in viele Aktien gleichzeitig investiert wird anstatt in nur eine einzige, wie das beispielsweise bei Aktienfonds oder Rentenfonds der Fall ist. So ist es möglich, dass der Gewinn eines Investments den Verlust eines anderen ausgleicht. In nur eine einzige Aktie zu investieren, sollte aufgrund des erhöhten Risikos also gerade von Anfängern vermieden werden. Bei Aktienfonds profitieren Anleger von der Wertsteigerung der Aktien und Dividenzahlungen. Klassische Investmentfonds, die aktiv gemanaged werden, versuchen frühzeitig die Börsenentwicklung vorherzusagen, um die Rendite möglichst weit zu erhöhen und gleichzeitig Verluste durch Verkäufe zu meiden. Hierfür sind Verwaltungs- und Managementgebühren üblich.

Worauf achten bei der Fonds-Wahl

Nicht nur die Höhe der Rendite sollte bei der Wahl des passenden Fonds eine Rolle spielen. Auch die Kosten eines Investmentfonds an sich dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Anleger erhalten durch die sogenannte Total Expense Ratio (kurz: TER) mehr Durchblick, da sie die anfallenden Management- und Verwaltungskosten eines Fonds innerhalb eines Jahres aufführt. Die TER beinhaltet daneben die Kosten für Werbung, Wirtschaftsprüfer, Anwaltskosten und Druckkosten. Für den Anleger bietet sie eine schnelle Möglichkeit des Fonds-Vergleichs und somit Hilfe bei der Auswahl. Für den kompletten Überblick bei der Anlagestrategie fehlt allerdings noch ein Puzzleteil: der Ausgabeaufschlag, ein wichtiger Kostenfaktor beim Fonds-Kauf.

Fondsdiscount

Unter dem Begriff „Fondsdiscount“ wird die Möglichkeit bezeichnet, Anteile an offenen sowie geschlossenen Investmentfonds – wie der Name schon erahnen lässt – zu Discountpreisen zu erwerben. Wie das funktionieren kann? Anleger können bei Fondsdiscountern Fonds ermitteln, für die sie keinen oder einen verminderten Ausgabeaufschlag zahlen müssen und so Kosten sparen können. Zwar macht der Ausgabeaufschlag, auch Agio genannt, nur wenige Euro pro Monat aus, dehnt sich aber über einen längeren Zeitraum zu Gebühren im dreistelligen Bereich aus. Da er der höchste Kostenfaktor eines Investmentfonds ist, legen immer mehr Anleger Wert auf einen verminderten Prozentsatz. So kommen bei einem Fondssparplan von 50€ monatlich bei einem Agio von 6,25% über zehn Jahre ein happiger Beitrag von 375€ zusammen, der hätte vermieden werden können, wären die Fondsanteile mit Rabatt auf den Aufgabeaufschlag erworben worden. Was der Anleger allerdings wissen sollte: Ganz dem Motto „execution only“ getreu verspricht der Fondsdiscount im Gegenzug auch keine Anlageberatung und hilft seinen Kunden nicht bei Kauf- bzw. Verkaufsentscheidungen. Worauf die persönliche Wahl letztendlich fällt, muss von jedem Anleger selbst entschieden werden. Immer mehr Anleger genießen jedoch das kostengünstigere Angebot von Fondsdiscountern.