Risiko beim Geld anlegen: Wann ist die Geldanlage sicher?

Wie sicher muss eine Geldanlage sein?
Das Thema Sicherheit wird bei der Geldanlage größer denn je geschrieben. Bildquelle: Number1411 – 426028597 / Shutterstock.com

 

Der Traum vom passiven Einkommen durch Zinsen oder andere Kapitaleinkünfte ist auch heute noch allgegenwärtig. Es gibt auf den Kapitalmärkten zahlreiche Angebote und Anlageprodukte, die hohe Renditen bei vermeintlich hoher Sicherheit versprechen. Doch worauf kommt es bei einer Geldanlage an und wann gilt diese wirklich als sicher?

Der deutsche Sparer steht in dem Ruf, sich hauptsächlich auf konservative Anlageformen zu verlassen. Eine GfK-Analyse bestätigt dies laut Informationen auf rp-online.de. Demnach haben auch im Jahr 2016 noch ca. 40% der Anleger in Deutschland ihr Geld auf einem Sparbuch mit Mini-Zinsen deponiert. Doch mittlerweile scheint zumindest teilweise ein Umdenken stattzufinden, denn die Anschaffung einer Immobilie liegt mittlerweile für 46% der Befragten an der Spitze der attraktiven Geldanlagen. Dahinter rangieren die betriebliche Altersvorsorge (42%), Gold (38%), der Bausparvertrag (29%) und das Tagesgeldkonto (18%). Doch worauf sollten Anleger bei der Wahl ihrer Geldanlage wirklich achten?

Was macht eine Geldanlage sicher?

Die Sicherheit einer Geldanlage bemisst sich danach, wie wahrscheinlich es ist, das investierte Kapital nach Beendigung zuzüglich entsprechender Rendite zurückzuerhalten. Dabei lässt sich in vielen Fällen grob folgender Zusammenhang beobachten:

  • Hohe Rendite = hohes Risiko
  • Niedrige Rendite = niedriges Risiko

Somit dürfte auch klar sein, dass die Sicherheit einer Geldanlage oft in Relation zu den jeweiligen Renditechancen gesehen werden muss. Wer einfach zu einem Berater geht, erhält unter Umständen überteuerte Produkte, die hauptsächlich hohe Vermittlungsprovisionen einbringen. „Mit ein bisschen Eigeninitiative ist es aber auch für Einsteiger nicht schwer, auf eigene Faust Geld einfach und gut anzulegen“, so ein Finanzberater von sicheregeldanlage.info. Im Folgenden sollen deshalb einige Arten der Geldanlage mit ihren jeweiligen Sicherheitsmerkmalen näher erklärt werden:

  1. Zinseinlagen

Zu den Zinseinlagen gehören unter anderem folgende Formen der Geldanlage:

Geldanlage Kurzbeschreibung Sicherheit und Rendite
Sparbuch Es kann jederzeit Geld auf ein Sparbuch eingezahlt werden, welches fix verzinst wird. Hohe Sicherheit dank Einlagensicherung bei absoluter Mini-Rendite.
Tagesgeld Funktioniert wie ein Sparbuch, ist jedoch auch im Hinblick auf Geldabhebungen deutlich flexibler. Hohe Sicherheit dank Einlagensicherung und bessere Rendite als beim Sparbuch.
Festgeld Ein fixer Betrag wird für einen vorher definierten Zeitraum zu einem festen Zinssatz angelegt. Das Kapital ist erst zum Ende der Laufzeit verfügbar. Hohe Sicherheit dank Einlagensicherung und bei längeren Laufzeiten bessere Rendite als beim Sparbuch oder Tagesgeld.

 

  1. Versicherungsprodukte

Kapitallebensversicherungen und Rentenversicherungen gehören ebenfalls zu den eher sicheren Geldanlagen. Wer nicht gerade auf fondsgebundene Produkte setzt, erhält eine garantierte Rendite, auch wenn der Garantiezins zuletzt auf 0,9% pro Jahr abgesenkt wurde. Es wird im Normalfall regelmäßig Geld eingezahlt und später lässt sich das angesparte Kapital nebst Zinsen als Einmalzahlung oder als lebenslange Rente auszahlen. Folgende Merkmale zeichnen Versicherungsprodukte aus:

  • Hohe Kosten durch Abschlussgebühren und Kosten für die Kontoführung
  • Eventuell Möglichkeit der staatlichen Förderung in Form von Riester- oder Rürup-Rente (nur bei Auszahlung als Rente)
  • Relativ hohes Maß an Sicherheit (gesetzliche Begrenzung im Kauf von Aktien, stetiger Liquiditätszufluss durch Sparer)
  • Eher niedrige Rendite (Garantieverzinsung plus eventuelle Überschussbeteiligung)
  1. Fonds

Fonds investieren je nach Ausrichtung in Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Rohstoffe oder auch Edelmetalle. Anleger können Anteile an dem jeweiligen Fonds erwerben und somit an dessen Wertentwicklung partizipieren. Die Rendite richtet sich hierbei nach der Wertentwicklung der jeweiligen Assets. In punkto Sicherheit müssen hier verschiedene Aspekte betrachtet werden:

  • Ausfallsicherheit: Wenn die Bank des Anlegers Insolvenz anmelden muss, hat dies mit seinen Fondsanteilen nicht viel zu tun. Die Anteile sind nämlich Sondervermögen und fallen nicht in die Insolvenzmasse. Lediglich eventuelle Geldbeträge auf Verrechnungskonten könnten in Gefahr sein, sind aber durch die gesetzliche Einlagensicherung bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Kunde geschützt.
  • Kursrisiko: Das Anlegerrisiko bei Fonds liegt hauptsächlich in der Kursentwicklung. Investiert ein Fonds in Aktienwerte, deren Kurs erheblich fällt, kann dies für den Fonds und damit auch für dessen Anteilseigner Verluste mit sich bringen. Fonds weisen hierbei jedoch den Vorteil auf, dass sie das Kursrisiko durch Investments in verschiedene Werte bereits deutlich senken.

Hinweis: Wer die Sicherheit beim Fondsinvestment erhöhen möchte, kann auch auf indexbasierte ETFs setzen. Diese bilden einen bestimmten Aktienindex ab und schlagen mit deutlich geringeren Kosten zu Buche, da die Fonds nicht aktiv gemanagt werden müssen. Die Rendite entspricht dabei dem Wertzuwachs des jeweiligen Indexes (DAX, Dow Jones, MSCI World) abzüglich einer sehr geringen Gebühr.

Fazit

Die Sicherheit einer Geldanlage muss immer in Relation zur Rendite betrachtet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Anleger sich verschiedene Alternativen der Geldanlage genau anschauen, um letztlich eine für sie interessante Alternative zu wählen.